Die Geschichte unserer Gemeinde

In der Rheinebene zwischen Karlsruhe und Rastatt liegt die Gemeinde Elchesheim-Illingen. Dieser Doppelname ent­stand beim Zusammenschluss der beiden ehemals selbstständigen Kommunen Elchesheim und Illingen zum 1. Juli 1971. Beide Ortsteile können auf eine traditionsreiche Geschichte zurückblicken.


Wappen Elchesheim
© Wappen Elchesheim
Gemeinde Elchesheim-Illingen

Elchesheim

Die Gemeinde Elchesheim wird erstmals im Jahre 1102 urkundlich er­wähnt und zählt somit zu den ältesten Orten der ehemaligen Markgrafschaft Baden. In der urkundlich erwähnten Zeit war Elchesheim ein Gut, das aus einem Herren­hof und einer Burg bestand. Diese Burg war Eigentum des Kaisers Heinrich IV. Sie diente ihm und seinem Gefolge bei den ausgedehnten Jagden zum vorübergehenden Aufenthalt.  Ein Jahr vor dem Mainzer Reichslandfrieden (1103) schenkte Kaiser Heinrich IV das ganze Gebiet um Elchesheim dem Bistum Speyer. Die als Jagd­schlösschen genutzte Burg ist längst verschwunden und vergessen. Erste zahlenmäßige Unterlagen über die Einwohner von Elchesheim sind dem speye­rischen Visitationsprotokoll aus dem Jahre 1683 zu entnehmen. 35 Jahre nach Ende des Dreißigjährigen Krieges werden in dieser Niederschrift 18 katholische Familien (rund 100 Seelen) genannt. Gemessen an den großen Verlusten dieses Krieges wird die Einwohnerzahl um das Jahr 1600 auf rund 200 geschätzt. Kaum hatte man die Wirren des Dreißigjährigen Krieges hinter sich gebracht, waren es 1689 französische Truppen, die unter General Mélac viele Dörfer und Städte zerstörten, wovon auch Elchesheim und die Nachbarorte betroffen waren. Die etwa Mitte des 19. Jahrhunderts erneut aufkommenden Unruhen in der unmittelbaren Umgebung, die wirtschaft­liche Not und vor allem die Unsicherheit über die Zukunft müssen es wohl gewesen sein, die viele Einwohner bewo­gen, ihr -Heimat zu verlassen, um nach Südwesteuropa, Russland oder Amerika auszuwandern. Trotz der Kriege 1870 bis 1871 sowie der beiden Weltkriege 1914 bis 1918 und 1939 bis 1945 konnte fortan ein kon­tinuierliches Wachstum der Bevölkerungszahl beobachtet werden.


Wappen Illingen
© Wappen Illingen
Gemeinde Elchesheim-Illingen

Illingen

Nach Auffassung der Heimatforscher geht die Gründung von Illingen bereits in das 10. oder gar 9. Jahrhundert zurück, denn im Urkundenbuch zur Ge­schichte der Bischöfe von Speyer findet der Ort schon im Jahre 960 erstmals Er­wähnung. Noch vorhandene alte Akten lassen darauf schließen, dass Illingen eines jener Dörfer gewesen sein muss, welche seit frühesten Zeiten sehr unter den Tücken des Rheines zu leiden hatten. Aus den Akten ist ebenso zu ersehen, dass Illingen früher Filialkirche der linksrheinischen Gemeinde Mothern war. Hieraus lässt sich auch mit Sicherheit schließen, dass ein Rheinarm, wie dies im Übrigen auch alte Lagepläne zeigen, noch im 15. Jahrhundert östlich von Illingen vorbeifloss. Ab 1773 wurde Illingen von der Pfarrei Elchsheim versorgt, ehe man ab 1803 bis 1948 und von 1952 bis 1967 offiziell Filialort der Pfarrei Elchesheim war. Mit Wirkung vom 1. Januar 1968 wurde durch den Erzbischof die Katholische Kirchengemeinde Elchesheim-Illingen eingerichtet. Ein neues Gotteshaus wurde erstellt, in welchem am 20.12.1970 der erste Gottesdienst stattfand. In der alten Kirche Illingen ist seit 1994 das Heimatmuseum „Arbeit am Rhein" einge­richtet. Die alte Kirche Elchesheim dient seit 1997 als Bürgerhaus und kulturelle Begegnungsstätte. Zur Geschichte von Illingen ist noch erwähnenswert, dass schon im Jahre 1288 eine Fähre die beiden Rheindörfer Mothern und Illingen verband und nahe bei Illingen eine badische Rheinzollstätte die Zollerhebung besorgte. Später wurde diese Zollstätte nach Mühl­burg verlegt.Wie viele Nachbarorte wurde auch Illingen im Jahre 1689 niedergebrannt. Im Bereich der Berufe ist besonders die Fischerei nennenswert. Nicht uninteressant ist auch die Erwähnung der Illinger Goldsandbänke aus dem Jahre 1741.


Wappen Elchesheim-Illingen
© Wappen Elchesheim-Illingen
Gemeinde Elchesheim-Illingen

Elchesheim-Illingen 

Abschließend sollte nicht unerwähnt bleiben, dass sich die zum 1. Juli 1971 erfolgte Vereinigung der beiden ehemaligen Orte Elches­heim und Illingen zur Gesamtgemeinde bewährt hat. Elchesheim-Illingen mit seinen über 3.300 Einwohnern hat sich zu einer immer beliebter werdenden Wohngemeinde in der Region zwischen den Verwaltungsräumen Karlsruhe im Norden und Rastatt im Süden entwickelt.